Überspringen zu Hauptinhalt

Teilearbeit

 

Die Teilearbeit ist eine Form der Aufstellungsarbeit, die uns hilft, unser gesamtes Repertoire an Gefühlen und Eigenschaften anzuwenden und optimal zu kombinieren.

Manche unserer Gefühle lieben wir und zeigen sie gerne. Andere aber verstecken und vermeiden wir lieber, weil wir ihren Wert nicht kennen und achten. Deshalb finden wir oft keine Lösungen, vergessen unsere Ziele und Visionen, vermeiden Entscheidungen.

In der Teilearbeit gelingt es, die eigenen Ressourcen jedes Menschen sichtbar zu machen, sein Selbstbewusstsein zu stärken, alle Eigenschaften achten zu lernen und so zu kombinieren, dass Ziele wieder erkennbar, Lösungen möglich sind und Entscheidungen getroffen werden können.

Wie funktioniert Teilearbeit?

Zunächst stellt man eine Sammlung der eigenen besten Eigenschaften zusammen. Das können auch verschiedene Werte sein, die einem besonders wichtig sind, wie z.B. Freundschaft, Vertrauen, Ehrlichkeit etc.

Anschließend formuliert man ein Ziel:

„Was möchtest du mit dieser Arbeit lösen, verändern, optimieren, erreichen?“

Für jedes Gefühl (Freude, Angst, Ärger,…) und für jede Eigenschaft (Ehrgeiz, Intelligenz, Kreativität,…) wählt man einen Stellvertreter aus der Gruppe aus und ordnet ihn je nach Nähe und Abstand um den Stellvertreter für die eigene Person herum an. Es kann auch mit Gegenständen gearbeitet werden, die symbolisch für den Wert oder das Gefühl dienen, oder mit Bodenankern oder mit dem Systembrett. Jeder „Teil” kann nun seine Befindlichkeit beschreiben, ausdrücken, was ist, und einen Wunsch äußern, wo er lieber stehen möchte, falls dies der Fall ist.

Mit Hilfe eines Therapeuten / Beraters ordnen sich nun die „Teile” um den Platzhalter für die eigene Person herum an, bis diese ihre optimale Position gefunden haben. Zum Schluss kann man nun selbst in das Kraftfeld der Persönlichkeitsanteile treten und die kreative Energie spüren, mit der sie anschließend einen neuen Ansatz zur Lösung des Problems/Themas finden. Mit diesem neuen, selbstbewussten „Blick” auf die eigene Persönlichkeit, ist es auch in Zukunft einfacher, neue Lösungsmuster und Entscheidungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Woher kommt die Methode?

Viele Menschen erleben sich zerrissen, wie aufgeteilt in mehrere Persönlichkeitsanteile. Ein solcher Bewusstseinszustand ist einerseits Ausdruck einer normalen „inneren Pluralität“ (Schulz von Thun) – Streben, Wünsche, Kräfte, Bedürfnisse, Muster, die gleichsam zu inneren Figuren werden und im inneren Dialog wettstreiten – andererseits können Traumatisierungen und krisenhafte Situationen solche Prozesse forcieren und schier voneinander abgetrennte „Ich-Prozesse“ entstehen lassen.

Bei einer „Parts Party“ ist die Grundannahme, dass es funktional voneinander abgrenzbare „Teile“ in der Psyche der Menschen gibt, die nach Selbstausdruck und Verwirklichung ihrer Funktion streben. Sie können nicht unterdrückt werden, da sie elementare Bestandteile der Ganzheit des Selbst sind. Blockieren sich solche Teile gegenseitig, so ist das Ziel der „Parts Party“, ihre Beziehung untereinander zu einer wechselseitigen Kooperation zu transformieren.

Morgens die Königin, mittags die Rebellin und abends die Närrin. Drei von unzähligen Rollen, die Frauen (und Männer) tagtäglich, stündlich, manchmal sogar minütlich einnehmen oder von denen wir vereinnahmt werden. Gerne möchte man sich von Zeit zu Zeit fragen: „Bin ICH’s wirklich?“ Mitten in uns zieht es und zerrt es und schon Goethe schrieb in Faust:„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“.

Die ungestüme innere Vielheit drängelt sich nach vorn und das, obwohl wir doch so gerne ein einziges ICH wären oder besser gesagt gerne ein einziges ICH hätten, von all den Irritationen durch unsere Schatten-Vielheiten mal ganz abgesehen. Und dabei gibt es eine wunderbar einfache und kraftvolle Erlösungsformel für dieses monumentale ICH, inklusive aller daran beteiligten und darin befindlichen Teile: „Wer bin ich? Ich bin viele!“ (Virginia Satir)

An den Anfang scrollen