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Assoziation – Dissoziation

Assoziation

Der Begriff „Assoziation“ steht im NLP für „ganz da sein“, intensiv in einem Zustand sein, voll auf etwas konzentriert sein. Wenn man sich über etwas intensiv freut oder man sehr verärgert ist, ist man assoziiert. Sich zu assoziieren beschreibt den Prozess des „Hineinsteigens“ in den Zustand des Assoziiert-Seins. Assoziiert sein kann die Gegenwart betreffen, sich auf die Vergangenheit oder die Zukunft beziehen. Es hat mit Zugehörigkeit zu tun, in einer Situation voll präsent sein, mit meinen Gefühlen verbunden zu sein usw. Bei einer assoziierten Erinnerung erlebt die Person das Ereignis vollständig wieder, so als ob es in der Gegenwart noch einmal passiert. Sie sieht das, was geschah, aus ihren eigenen Augen und hört und fühlt das, was sie gehört und gefühlt hat, als es tatsächlich geschah.

Das Gegenteil von assoziiert ist dissoziiert. Dieser Ausdruck hat verschiedene Bedeutungen. Im üblichen Verständnis von NLP bedeutet dissoziiert innerlich Abstand zu haben, sich einer Situation nicht zugehörig zu fühlen. Bei einer  dissoziierten (visuellen) Erinnerung betrachtet eine Person die damalige Szene von außen. Das heißt sie sieht sich selbst und das was sie damals getan hat oder was ihr damals zugestoßen ist „von außen“. Dissoziierte Erinnerungen sind von weniger intensiven oder gar keinen Gefühlen begleitet. „Von einem dissoziierten Standpunkt aus sieht und hört die Person alles, was geschah, doch ihre Gefühle ähneln den viel schwächeren Gefühlen eines unbeteiligten Beobachters.“ (Andreas 1994 (1989), 38).

Assoziiert und dissoziiert sind Polaritäten. Menschen sind unterschiedlich geübt, in bestimmten Kontexten assoziiert oder dissoziiert zu sein. Für Beratung und Therapie sowie für Selbststeuerungszwecke werden im NLP Assoziierungs- und Dissoziierungstechniken systematisch eingesetzt.

Dissoziation

Bei einer Dissoziation, auch Trennung oder Abspaltung genannt, wird eine globale Erfahrung innerlich in einzelne Komponenten zerlegt. Das Bewusstsein richet sich auf einzelne Komponenten und blendet alle anderen aus. Das Konzept der Dissoziation wird sehr frei in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet.

Beispiele:

  1. Weil Bewusstsein ein Auswahlprozess ist, sind wir die ganze Zeit von irgendetwas dissoziiert. Wenn wir z.B. in bestimmten Kontexten eine bestimmte Ressource nicht erleben, dann sind wir von dieser Ressource dissoziiert. Jedes „Problem“ beinhaltet eine Dissoziation von Erfahrungskomponenten des inneren Raumes oder des äußeren Umfeldes.
  2. Dissoziation kann auf verschiedene Arten erlebt werden:

a. als Dissoziation von einem inneren Zustand, von einem Gefühl, einer Empfindung, einer Emotion, z.B. im Erleben (jemand ist unfähig, bestimmte Gefühle zu  empfinden) oder in der Interpretation („Der Zorn ist über mich gekommen“).

b. als Dissoziation von einem Körperteil: mangelnde Körperwahrnehmung oder mangelnde Identifikation mit Symptomen des Körpers.

c. als Dissoziation von äußeren Reizen, z.B. in einem Tagtraum versunken zu sein.

  1. Hypnose oder Trance ist immer mit Dissoziation verbunden. Das Bewusstsein ist mit den hypnotischen Prozeduren beschäftigt, während das Unbewusste dem Gesagten eine Bedeutung für das eigene Leben gibt (transderivationale Suche).
  1. Die übliche Bedeutung von Dissoziation im NLP ist die Dissoziation von Gefühlen, von der Intensität des Erlebens. Dissoziiert wird hier als Gegenteil von assoziiert verstanden. Es bedeutet Abstand haben, nicht voll dabei sein, nicht zugehörig sein, innerlich Distanz halten, emotional wenig beteiligt sein, einen Außenstandpunkt einnehmen. Viele Veränderungstechniken im NLP verwenden die Fähigkeit zur Dissoziation. Am Ausgangspunkt steht meist die Vorstellung oder das Erleben eines Problemzustandes (Stuck-State), der positiv verändert werden soll. In der Regel erfolgt hier eine schnelle Dissoziation. Menschen werden hier dazu angeleitet oder leiten sich selbst an, „aus dem Problem herauszugehen“, sich davon zu dissoziieren. In manchen Fällen ist es jedoch sogar angebracht, den Problemzustand länger assoziiert zu erleben, z.B. für Menschen, die ohnehin ständig dissoziiert sind. Auch bei manchen Techniken, wie der Neuprägung, kann dem Erleben des Problemzustandes ein Eigenwert zukommen.
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