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Wahrnehmungspositionen

 

Wie etwas wahrgenommen wird, ist abhängig von der Situation und Position der beteiligten Person.

„Eines Tages spazierte der Vater mit seinem Sohn über eine blühende Sommerwiese. Da sagte der Vater zu seinem Sohn:„Siehe da diesen Schmetterling auf dieser Blume, wie er seine bunten Flügel ausgebreitet hat und er sein Dasein genießt.“ Da entgegnete sein Sohn: „Woher weißt du, dass dieser Schmetterling sein Dasein genießt? Du bist nicht er!“„Und woher, willst du wissen, ob ich nicht weiß, ob dieser Schmetterling sein Dasein genießt? Du bist nicht ich!“

Jeder kann sich, mit ein wenig Übung in andere hineinversetzten. Nicht zu fühlen, was der andere fühlt, ist aufgrund unserer Spiegelneuronen fast unmöglich.

Es gibt mindestens drei verschiedene Möglichkeiten, wie wir unsere Erfahrungen betrachten können:

Position 1 (Assoziiert)

In dieser Position ist man ganz in seinem eigenen Körper und sieht sozusagen aus seinen eigenen Augen heraus und hört durch seine eigenen Ohren. In dieser Position kann man nicht zwischen Beschreibung und Bewertung unterscheiden. Wie wirkt das auf mich, ohne andere Gesichtspunkte in Betracht zu ziehen?

Position 2 (Assoziiert)

Diese Position wird im NLP auch als „referential index shift“ beschrieben. Bei diesem Prozess identifiziert man sich mit jemand Anderem. Man könnte sagen, dass man hier die Welt mit den Sinnen des Anderen wahrnimmt. Man hat hier die Wahrnehmungsfilter des Anderen übernommen und beginnt auch die Körpergefühle des Anderen zu bekommen. Dies ist einer der Wege, um hinter dem Verhalten des Anderen seine Absicht wahrzunehmen. In dem Maße, wie man dazu in der Lage ist, kann man seine kommunikative Kompetenz dramatisch verbessern. Dies ermöglicht es, den anderen auf tieferen Ebenen zu verstehen und anzusprechen. Dies ist auch der grundlegende Prozess beim Modelling. Diese Position kann auch als Empathie bezeichnet werden.

Wie wirkt das wohl für die andere Person?

Position 3 (Metaposition)

Hierbei handelt es sich um eine höhere logische Ebene. Manchmal wird diese Position auch mit der eines Regisseurs verglichen, der sich die Situation von außen mit Gelassenheit betrachtet, seine Sinneskanäle ganz geöffnet hat und äußerst flexibel ist. Ein externer Beobachter oder Zeuge. Ohne Bewertungen, rein beschreibend.

Die dritte Position ist definiert als ein Ressource-State, indem uns die Sinne maximal zur Verfügung stehen und wir ein Optimum an Flexibilität haben, um die Informationen aus der 1. und 2. Position verarbeiten zu können. Diese Position ist gut geeignet, sich einen Film von einer schwierigen Situation nochmals anzusehen und das eigene Verhalten zu verbessern und/oder für zukünftige Situationen einen neuen Verhaltensautomatismus zu installieren.

Wie würde das für jemanden wirken, aussehen, der nicht an der Situation beteiligt ist?

 

Für unsere Verhaltens- und Erlebensflexibilität ist es von großer Wichtigkeit, dass wir in der Lage sind, alle drei Wahrnehmungspositionen leicht und angemessen einnehmen zu können.

Der Grundgedanke ist hier, sich über Unterschiede bewusst zu sein.

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