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Das Milton-Modell

Das Milton-Modell ist nach Milton Erikson benannt und beschreibt, wie Tilgungen, Verallgemeinerungen und Verzerrungen sprachlich so eingesetzt werden können, dass der Zuhörer die konkreten Inhalte aus seiner Erfahrungswelt hinzufügt. Das Milton-Modell ist ein Katalog von Sprachmustern, um den inneren Zustand einer Person zu spiegeln, Zugang zu unbewussten Ressourcen zu bekommen und eine Person sprachlich zu führen. Es besteht aus zwei großen Teilen:

    1. einer Umkehrung des Meta-Modells und
    2. zusätzlichen Elementen hypnotischer Sprache

Das Milton-Modell ist die Umkehrung der Sprachmuster aus dem Meta-Modell:

Der Katalog der Sprachmuster des Milton-Modells folgt dem Katalog aus dem Meta-Modell (es wird auch inverses Meta-Modell genannt). Im Meta-Modell will man die Tiefenstruktur erkunden. Das Ziel ist die Gewinnung präziser Informationen. Die Sprache ist konkret und genau.

Im Milton-Modell hingegen will man Personen in innere Zustände führen, die Sprache ist kunstvoll, vage und ungenau. Im Meta-Modell werden jene Sprachmuster hinterfragt, die als „Verletzung des Meta-Modells“ gelten. Im Milton-Modell werden diese Sprachmuster bewusst angewandt. Beim Meta-Modell will man die Tiefenstruktur entdecken. Beim Milton-Modell will man auf der Oberflächenstruktur bleiben.

Es geht um den Einsatz von Tilgungen, Verallgemeinerungen und Verzerrungen. Tilgungen lassen Informationen weg: „Es ist so interessant (unspezifisches Subjekt, unbestimmter Inhaltsbezug),immer wieder wahrzunehmen (unspezifische Verb), dass esbesserist (Vergleich, Bewertung) die Neugierde (Nominalisierung)zu wecken.

Ein anderes Beispiel: „Jeder (Universalquantor) kann (Modaloperator der Möglichkeit) und jeder muss (Modaloperator der Notwendigkeit) diesen Sätzen Bedeutung geben. Und indem Sie das tun, haben Sie gerade etwas sehr Wichtiges erfahren“ (komplexe Äquivalenz). Und genau das macht es Ihnen leicht (Ursache-Wirkungs-Konstrukt),zu verstehen“ (gewagte Vorannahme, gleichzeitig Gedankenlesen), wie all das natürlich in Ihr Unbewusstes eingefügt werden kann, ohne dass Sie wissen, wie dies geschieht.“

Weitere hypnotischer Sprachmuster:

eingebettete Befehle, eingebettete Fragen, negative Befehle, Konversations-Postulate, Vorannahmen oder Zitate. Die Sprachmuster des Milton-Modells kann man im Alltag oft beobachten.

Im NLP geht es darum, die Sprachmuster des Milton-Modells

  1. zu kennen,
  2. bei anderen zu entdecken,
  3. gezielt einzusetzen.
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